CAUGHT STEALING
- Sabine Reichel

- Sep 13
- 2 min read
DIRECTOR: Darren Aronofsky
Stars: Austin Butler, Matt Smith, Regina King, Zoe Kravitz, Liev Schreiber, Bad Bunny u.v.Andere
Genre: Krimi Komödie/Crime-Thriller
Länge: 1 Std. 47 Min
VERLEIH: SONY
RATING: 4 Stars ****
Wer dachte, dass Shooting-Star Austin Butler (ELVIS, DUNE Part 2) nur ein Pretty Boy ist, den wird Darren Aronofskys "Caught Stealing" mit Austin in der Hauptrolle plattwalzen. Der Film ist ein rasend schneller, absurd gewalttätiger, düsterer Crime-Thriller, der nur durch den pechschwarzen Humor erträglich ist. Es wird geschossen, gestochen, geprügelt, gesägt, gefesselt, eingesperrt, genäht, operiert, Körperteile entfernt....you get the point!
Unser anti-Filmheld Hank Thompson (mit Elan und Charme gespielt von Austin Butler) kriegt es von allen Seiten. Der offensichtlich recht unglückliche junge Mann mit dem Engelsgesicht wohnt in einem runtergekommenen Rattenloch in der mit Drogen und Gewalt erstickenden abgefucktesten Ecke im New Yorker East Village der 1980er. Dabei war er einmal ein begabter Baseballspieler in der Highschool. Wegen eines tödlichen Autounfalls, an dem er Schuld hat, endete seine Sportkarriere. Seitdem ging es bergab, und jetzt säuft Hank, arbeitet als Barkeeper und versucht sich aus Allem rauszuhalten.
Doch sein Leben landet auf einer Art teuflischen Achterbahn, als sein Nachbar Russ (Matt Smith), ein mit Tätowierungen übersäten, krawallig aussehenden britischer Punk mit Irokesenschnitt, ihn bittet, für ein paar Tage auf seine Katze aufzupassen. Echt jetzt? Aber Hank ist nett und irgendwie ein Ja-Sager, und nimmt das bemerkenswert hübsche und clevere Biest auf. Die andere Schönheit ist Hanks reizende Freundin, Yvonne (Zoë Kravitz), die Rettungssanitäterin und einziger Lichtblick in seinem Leben ist, in dem die Gewalt eskaliert, denn schon bald wird Hank erstmal von 2 brutalen Typen mit Akzent im versifften Treppenhaus krankenhausreif geschlagen. Man sucht eigentlich Ross, der irgendetwas versteckt und offenbar riesige Schulden bei der Russenmafia hat. Ross ist ja nun verschwunden, doch Hank ist als verwirrtes Ersatzopfer scheinbar perfekt und gerät so ins Visier einer sehr bunten Mischung verschiedenster Verbrecherorganisationen. Voran sind ukrainische Mobster und, besonders gewagt UND irre komisch, ein Paar schwarzgekleidete chassidische Juden aus Brooklyn, echt harte Killer, die nur jiddish sprechen. Es gibt aber auch eine schwarze ermittelnde Polizistin namens Roman (Regina King), eine taffe aber sehr undurchsichtige Frau, die Hank mit Ermittlungen aus der Falle helfen will. Welcome to New York!
Die Geschichte des Films bleibt dann weiter ziemlich chaotisch und mysteriös. Es geht um einen Schlüssel, den Hank findet, um große Taschen mit Geld, und natürlich Drogen, die alle in falsche Hände geraten sind.
Der Film ist rasend schnell, brutal und hyper-aktiv, in erster Linie aber sehr spannend und mit den skurrilsten Szenen gespickt. Vom Stil her hat er eine Prise Quentin Tarantino und einen Hauch David Lynch und erinnert er ein wenig an Genre-Mischungen von Thriller + Pulp. Die schäbige und wilde 80er Ära von NY's Zeitgeist Popkultur ist brillant eingefangen, und nicht nur Kulisse, sondern Teil der Geschichte in der auch das willkommene Fehlen von Handys und anderem Techno-Schnickschnack auffällt. Sowas braucht der Film nicht.
Und by the way: Austin Butler mit seinem täuschend naiven, hübschen Jungsgesicht ist in Wahrheit ein mutiger, versierter und vielseitiger Star im rasanten Aufstieg!
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