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BORN TO BE WILD - Eine Band Namens STEPPENWOLF

  • Writer: Sabine Reichel
    Sabine Reichel
  • Jul 5, 2024
  • 3 min read

Regie: Oliver Schwehm

Mit: Steppenwolf (John Kay, Nick St. Nicholas, Michael Monarch), Jello Biafra, Mars Bonfire, Alice Cooper, Dale Crover, Cameron Crowe, Klaus Meine, Taj Mahal

Deutschland / Kanada 2024

Länge: 100 Minuten

Sprachfassung: OmU & Voiceover (Sprecher: Helge Schneider u.a.)

IM VERLEIH von MFA+

RATING: 4 Stars ****


Wir treuen Fans wissen das: Great Rock lasts forever! Und nun ist es gut 55 Jahre her, dass der Kult-Rocksong "Born to Be Wild" die Musikwelt im Sturm eroberte. Und er passte als Filmmusik perfekt zu dem ebenso kultigen Film EASY RIDER (1968), ein an der Grenze zwischen Mainstream und psychedelischem Underground spielendes Epos über "Männer mit Harleys auf Highways". Man könnte sagen, "Born to Be Wild" wurde zur Hymne einer ganzen Generation. Der neue, harte Sound von STEPPENWOLF war die einzigartige Mischung aus Elementen von Rock, Blues, Funk, Psychedelic und Heavy Metal, der nach dem zarten „Summer of Love“ das Hippie-Zeitalter beendete. Es ist kein Zufall, dass sie die allererste Band war, die das Wort „Heavy Metal“ in ihren Texten verwendete.


Kaum einer kennt den Hintergrund einer der rätselhaftesten Bands in der Geschichte der Rockmusik, und der ist echt überraschend.  Denn Wenige wussten, dass die zwei wichtigsten Mitglieder der sich so ur-amerikanisch anhörenden Band deutsche Jungs waren (Vorläufer vom echtem "Kraut-Rock?) Es waren zwei Auswandererkinder, die vom kriegsgebeutelten Deutschland zunächst in Torontos Arbeiterklasse landeten, bevor sie gemeinsam nach Kalifornien weiterzogen. Der Teenie Joachim-Fritz Krauledat - und es ist SEHR gut, dass er den Namen umgehend in John Kay änderte, war ein Kriegsflüchtling aus Ostpreußen, sein Freund und Bassist, ein gewisser Karl Klaus Kassbaum, Sohn aus einer angesehenen hanseatischen Familie, wurde zu Nick St. Nicholas. Als John dann 1968 die Band gründete, brauchte man auch einen trendigen Namen. Und wozu gab es Hermann Hesse, den asketischen Germanischen Fast-Hippie? Und so wurde aus den vier Musikern STEPPENWOLF - benannt nach Hesses gleichnamigem Buch - zu einer der ikonischsten und zugleich enigmatischsten Bands in der Geschichte der Rockmusik. 


BORN TO BE WILD – EINE BAND NAMENS STEPPENWOLF wäre kein so komplexer und einfühlsamer Film ohne John Kay, heute 80, der uns per wunderbaren Super 8 Filmen (von Bassist Nick St. Nicholas gedreht) und klugen Analysen vom oberspiessigen kleinbürgerlichen Deutschland nach Los Angeles führt, wo die Band zu Ruhm aufsteigt und sich dann - wie das ja so so oft bei den meisten und grössten Rockbands war und ist - verzankt und abstürzt (und sich immer wieder in neuen Variationen formiert und erholt).

So ein Film braucht natürlich einen hard-core Filmemacher und besessenen Fan. Und so einer ist Regisseur Oliver Schwehm, dem wir dieses inspirierende Dokument verdanken. "Dieser Film musste einfach gemacht werden, er gehört zu der seltenen Art von Geschichten, bei der die Realität die Fiktion übertrifft", meint er selber. Kann man so sehen; doch spannend und sehr überraschend ist der Film in jedem Fall. Mit einem nur kleinen Fehler:

Die Unsitte, bei Dokus immer irgendwelche nicht unbedingt relevante Meinungen, Observationen und Spekulationen von ebenso unwichtigen "Zeitzeugen" anzukleben, nimmt diesem soliden Werk etwas von der Authentizität. Die verblieben Steppenwolf-Mitglieder sind hier natürlich wichtig, aber man braucht echt nicht die Meinungen von Alice Cooper oder Klaus Meine (The Scorpions) und anderen Schlaumeiern, denn es gibt in dieser Doku einen ganz besonderen Schatz. Nämlich die aufwendig restaurierten Super 8 Aufnahmen, die uns direkt ins Kalifornien der Sechziger Jahre zurück beamen. Da ist sie dann "live", die sagenumwobene Ära, in der Steppenwolf mit The Doors, Creedence Clearwater Revival und Janis Joplin auftraten – und der Konsum von LSD allgegenwärtig war und noch nicht unter Strafe stand. Oh Yeah!


 
 
 

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