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BACK TO BLACK

  • Writer: Sabine Reichel
    Sabine Reichel
  • Apr 11, 2024
  • 3 min read

Regie: Sam Taylor-Johnson 

Drehbuch: Matt Greenhalgh

Darsteller: Marisa Abela, Jack O'Connell, Eddie Marsan, Lesley Manville, Juliet Cowan, Sam Buchanan u.v.a.

Filmmusik: Nick Cave, Warren Ellis

Länge: 122 Min

KINOSTART: 11. APRIL 2024 IM VERLEIH VON STUDIOCANAL

RATING: ****1/2 Stars von 5


Musikalische Biopics sind in. Nun ist London Anfang der 2000er Jahre dran: Die talentierte junge Amy Winehouse (Marisa Abela), ein hübsches jüdisch-britisches Mädchen aus der working-class hat riesige Ambitionen und schafft es in die Clubs von Camden. Mit ihren Songs, ihrer bluesigen, außergewöhnlichen Stimme und ihrem einzigartigen Look, dekoriert mit verwegenen Tattoos und comic-strip-Klamotten, begeistert sie das Publikum. Schnell werden Musikfans und Talent Scouts auf die Stimmsensation aufmerksam. "Ich bin kein Spice Girl," sagt sie aber rotzig, als sie von cleveren Produzenten als Copycat aktueller Popstars getrimmt werden soll. Sie liebt Jazz und melodische Songs, aber auch toughe Sixties Girl Groups wie die Shangri-Las . Sie singt was SIE will und ihr kometenhafter Aufstieg in den Pophimmel beginnt, doch der schnelle Ruhm hat seinen Preis…und Amy rutscht bald in die ewige Opferrolle - Alkohol, Depression, harte Drogen und erfolglose Entzugsversuche (siehe/höre den fantastischen Song "REHAB")...Das tragische Ende ist bekannt. And it's a very sad story!


In BACK TO BLACK erzählt die britische Regisseurin Sam Taylor-Johnson („Fifty Shades Of Grey“) mit ihrem bekannten Flair für Musikfilme (siehe„Nowhere Boy“) diese Story von einer Ausnahme-Musikerin. In der Hauptrolle überzeugt die britische Schauspielerin Marisa Abela („Industry“), die Amy nicht nur ähnlich sieht, sondern im Film auch selbst singt. Und zwar verdammt gut! Ihr gelingt auch ein empfindsames Portrait der widersprüchlichen Ikone mit dem zerstörerischen Lebensstil, den man kaum aushält. Auf der Bühne und in ihren Songs war Amy pointiert und radikal, doch privat schien sie mehr wie Taylor Swift zu denken und zu fühlen. Verliebt, verletztlich und sehnsüchtig, schmachtete sie nach dem ultimativen Bad Boy namens Blake Fielder-Civil (Jack O’Connell), den sie als verschlingende Liebe sieht. Und heiratet ihn sogar. Doch Blake ist ein sexy, aber schäbiger und fucked-up Loser und Drogenfreak, der sie weder versteht noch achtet, keinen richtigen Beruf hat, aber eine doofe Spießer-Exfreundin, zu der er zurückkehrt.


Amys Karriere schnellt in schwindelerregende Höhe. Sie verkauft mehr als 30 Millionen Platten (noch heute werden ihre Songs mehr als 80 Millionen Mal pro Monat gestreamt). Ihr sensationelles zweites Album „Back To Black“ aus dem Jahr 2006 bringt ihr Weltruhm, fünf Grammys und rasende Fans. Aber Amy spricht von Familie, Mutterschaft und einem „normalen“ Leben, das sie retten soll. Doch die kaputtmachende kurze Ehe ist wie ein Truck, der mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung Mauer rast.

Je berühmter sie wird, desto grösser werden ihre groteske Beehive-Frisur und die Brust-Implantate an ihrem ausgemergelten Körper. Das ist das Quälende an dem Film, und man muss nicht einmal Feministin sein, um die traurige Unentrinnbarkeit von Drogen- und Alkoholsucht, gepaart mit kellertiefen Selbstzweifeln und fehlender Selbstliebe zu sehen. Und sie ist bitter, die Wahrheit der selbstzerstörerischen Realität vieler weiblicher Künstlerinnen, die Amy so tragisch repräsentiert. Und so wird sie im Juli 2011 Mitglied im Club der toten Rockstars wie Jimi, Janis und Jim (alle Namen starten mit J, ein Omen?), die mit 27 Jahren an einer Overdose starben, genau wie Amy (konkret an einer Alkoholvergiftung.)


Als verifizierter Brit-Fan kann ich bestätigen, dass die Hauptdarsteller alle fantastisch sind. Darunter: Eddie Marsan („Happy Go-Lucky“) als Amys leicht durchtriebener Taxifahrer-Vater Mitch und besonders Lesley Manville („The Crown“) als Grammy Cynthia, die ihre Enkelin beschützt und ermutigt.

 
 
 

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